Politik muss Sanktionsfolgen am Bau abfedern

7.6.2022
Was tun gegen steigende Baupreise und die schwierige Versorgung mit Baustoffen wie Holz und Stahl? Wie dramatisch ist die Lage im Bausektor? Darüber habe ich mit Peter Brinkmann bei tv.berlin Spezial gesprochen. 

Als Hautgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau bin ich nah dran an den Herausforderungen, die Putins Krieg gegen die Ukraine für die Berliner Bauwirtschaft mit sich bringt. Baustoffübergreifend gibt es extreme Lieferschwierigkeiten, die Preisspirale dreht sich nach oben. Insbesondere die Versorgung mit Stahl ist derzeit schwierig. Stahl ist der wichtigste Grundstoff für den Bau. 40 Prozent des Roheisens kommen aus Russland, beim Stahl sind es 30 Prozent. Auch bei Zusatzstoffen zur Veredelung sind wir auf Russland angewiesen. Die Sanktionen gegen Russland treffen auch uns hart. Alternativen bieten Indien oder Brasilien, verbunden allerdings mit langen Transportwegen und somit hohen Preisen. 

Beim Stahl sind wir jedoch mangels eigner Produktionsstätten auf Importe angewiesen. Wir stehen also am Bau vor einer kritischen Phase. Viele Baustoffe sind nicht mehr kalkulierbar, weil nur noch Tagespreise angegeben werden. Die hohen Benzin- und Dieselpreise verteuern die Logistik, gerade in einem so transportintensiven Bereich wie der Baubranche. 

 

Die Politik kann auf die Entwicklung Einfluss nehmen

 

Auch wenn die Situation für die Betriebe schwierig ist, kann die Politik Einfluss nehmen. Bei steigenden Baupreisen ist es wichtig, Preisgleitklauseln breit anzuwenden, auch bei öffentlichen Bauvorhaben. Denn viele Unternehmen stehen vor dem Problem, dass sie ihre Kalkulationen an die steigenden Baustoff-Preise anpassen müssen. Eine Senkung der Mineralöl- und der Mehrwertsteuer hilft nicht nur Unternehmen, sondern auch Verbrauchern. Arbeitnehmer brauchen Sicherheit, deshalb muss das Kurzarbeitergeld verlängert werden, damit sie nicht arbeitslos werden. Es gilt, regionale Produktionsketten hochzufahren, außerdem Standards und Normen abzusenken und das Vergaberecht zu flexibilisieren. Um weiter steigende Mieten zu bremsen, kann der Staat Finanzierungsbedingungen bei Bauvorhaben verbessern. Ziel der Politik muss es sein, die Herausforderungen für die Baubranche abzumildern und weiter am Ziel des Wohnungsbaus festzuhalten, also öffentliche Investitionen anzugehen. Grundlage dafür ist zugleich eine sparsame Haushaltspolitik, die alles auf den Prüfstand stellt, was verzichtbar wäre. So wie viele private Verbraucher das derzeit auch tun. 

 

Mein Gespräch mit Peter Brinkmann: 

https://youtu.be/c1oXz6owyeE

 

No items found.

Kontakt

Manja Schreiner
Stellvertretende Vorsitzende
CDU Landesverband Berlin
Steifensandstr. 8
14057 Berlin

www.manjaschreiner.de
Telefon 030-3269040
Verantwortlich für den Inhalt:
Manja Schreiner

CDU Berlin www.cdu.berlin
CDU-Fraktion Berlin www.cdu-fraktion.berlin.de
CDU Pankow cdupankow.de
CDU Deutschland www.cdu.de
CDU Weissensee cduweissensee.de